AUSGETANZT Blick hinter den Vorhang GeGessler

Jubiläumsausstellung AUSGETANZT Lebenstanz-Totentanz im Krematorium Nordheim, Käferholzstrasse 101, 8046 Zürich

AUSGETANZT Lebenstanz – Totentanz

Der GeGessler-Kunstverein feiert den 100. Geburtstag des Zürcher Kunstmalers George Gessler, 1924-2012, genannt GeGe auf ganz besondere Art. Die grosse Jubiläumsausstellung geht nämlich themengerecht im Zürcher Krematorium Nordheim über die Bühne. Einige seiner grossformatigen Ölgemälde zu Lebenstanz und Totentanz gelangen erstmals an die Öffentlichkeit. Ein kulturelles Rahmenprogramm mit namhaften Persönlichkeiten aus Kultur, Kirche und verschiedenen Wissensgebieten regen zur Auseinandersetzung mit Lebenskraft und Vergänglichkeit an.

Am Mittwoch, 8. Mai 2024 von 19-21 Uhr ist Vernissage. Es sprechen Dr. Esther Straub, Präsidentin des kantonalen Kirchenrats und Rolf Steinmann vom Friedhof- und Bestattungsamt der Stadt Zürich. Die Laudatio hält der Historiker und Publizist Bernhard Schneider. Er ist auch Verfasser vom Kunstband „Ein Leben in Bildern“, Leben und Werk von GeGe.

GeGe’s Erkennungszeichen ist die Leuchtkraft seiner Bilder. Die Farben rieb der Künstler aus gemörserten Pigmenten zeitlebens selber an. Sie kommen im Kreuzgang des architektonisch reizvollen Krematoriums Nordheim wunderbar zur Geltung. Der Themenfundus des Malers war breit, wie die Ausstellung zeigt. Mit Lebenstanz und Todestanz öffnen sich Spannungsfelder zwischen Lebensfreude und Verzweiflung, Hoffen und Bangen, Trauer und Trost. Einige dieser Bilder malte GeGe nach dem frühen Unfalltod seines damals 20-jährigen Sohnes. Zum Rahmenprogramm der Ausstellung gehören zehn Anlässe, verteilt über den ganzen Sommer. Sie gewähren Einblicke in Nahtoderfahrungen, laden zu Auseinandersetzung mit Tabus und letztlich mit dem eigenen Dasein ein. Grabmale erzählen Geschichten und professionelle TänzerInnen berühren die Sinne.

Die Ausstellung „AUSGETANZT“ ist ein Projekt des GeGessler Kunstvereins zum 100-jährigen Geburtstag des Zürcher Kunstmalers George Gessler. Auf seine Künstlerlaufbahn bog er 1943 am Zürcher Schauspielhaus ein. In den 1950er Jahren folgten die ersten grosses Ausstellungen. Als freischaffender Künstler arbeitete er im Tessin, Mittelmeerraum und in Paris. Seine letzte Station war Ottenbach ZH, wo er bis zu seinem Tod 2012 wohnte und malte.

Der GeGe-Ausstellung mit ihrer spartenübergreifenden Veranstaltungsreihe darf man ruhig eine gesamtgesellschaftliche Bedeutung attestieren. Die aktuelle geopolitische Lage wie auch die lange Pandemiezeit, düstere Zukunftsaussichten und zunehmende Vereinsamung vieler Menschen schüren eine diffuse Verunsicherung, aber auch ganz konkrete Ängste. Obwohl die Polarität Leben und Tod alle Menschen betrifft, wird ohne aktuellen Anlass kaum über diese Thematik gesprochen. Der GeGessler Kunstverein hat es gewagt.

Auskunft:  kontakt@gegessler.ch

Lisette Müller-Jaag, Knonau, alt-Kantonsrätin, Projektleitung   079 628 75 47

Katharina Gessler, Ottenbach, Künstlerwitwe, Nachlassverwaltung 079 731 46 08