In den Blick genommen – Fotografie und Kolonialismus


Expertinnen-Führung mit Prof. Dr. Sophie Junge.
Die Geschichte der Fotografie ist mit der Geschichte des europäischen Kolonialismus eng verbunden. Das fotografische Medium hat die koloniale Expansion europäischer Nationalstaaten nicht nur dokumentiert und sichtbar gemacht, sondern systematisch vorangetrieben und legitimiert. In den Archiven begegnen uns heute stereotypisierende Studioporträts, zeitlose Landschafts- und Stadtansichten, die koloniale Gewalt und soziale Konflikte verschleiern. Diese Fotografien sind in Unrechtskonstellationen entstanden und dennoch sind sie für die aktuelle Erforschung und Vermittlung des Kolonialismus grundlegende Materialsammlungen.

Wie geht man mit diesen ambivalenten Bildern um? Welche Verantwortung trägt man in der Begegnung mit Fotografien ehemals kolonialisierter Menschen, Länder und Regionen? Wie lässt sich ihre kolonialideologische Intention aufdecken, ohne sie zu reproduzieren? Ausgehend von diesen Fragen widmet sich die Führung den Fotografien in der Ausstellung, ihren Narrativen, Inszenierungen und ihrer musealen Präsentation.

Expertinnen-Führung mit Prof. Dr. Sophie Junge, Vertretung der Professur mit Schwerpunkt Kunst des 20. Jahrhunderts und der Gegenwart, Institut für Kunstgeschichte an der Ludwig-Maximilians-Universität München.

Weitere Info: Reservation benötigt.
Telefonnummer: +41 (0)44 218 66 00
E-Mailadresse: reservationen@nationalmuseum.ch

Datum, Zeit
26. September 2024
18:00–19:00 Uhr

Veranstaltungsort
Landesmuseum Zürich, Museumstrasse 2
8001 Zürich

Ticketpreise ab:
CHF 13.00 / 10.00, Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre: Freier Eintritt