Schuld und Sühne im Wandel der Zeit


Kantonsgeschichten: Die Kyburg im Dialog mit der Rechtswissenschaftlichen Fakultät, Universität Zürich.

Gesetze sind nicht einfach. Sie werden gemacht. Von Menschen mit Werten, Normen und Überzeugungen – zum Beispiel, wie Straftaten gesühnt werden sollen und was die Gesellschaft vor TäterInnen schützt. Ueli Stauffacher, Museumsleiter der Kyburg, nimmt Besuchende mit in eine Zeit, als die Rechtssprechung auf einem guten Teil des heutigen Kantonsgebiets noch von der Kyburg aus erfolgte und schwere Verbrechen harte Körper- oder gar Todesstrafen zur Folge hatten. Er bringt uns überlieferte Fallgeschichten aus der Frühen Neuzeit mit und ordnet ein: Warum liess der Landvogt eine mutmassliche Kindsmörderin foltern? War die Landvogtei Kyburg um 1700 wirklich ein «Homosexuellen»-Hotspot? Und weshalb setzte man einst auf Verbannung statt Gefängnis? Andreas Thier, Professor für Rechtsgeschichte an der Universität Zürich, leitet dann ins Heute über: Welchen Einfluss hatte die Aufklärung auf unser Rechtssystem? Wann wurde die Gefängnisstrafe eingeführt – und ist ihr Nutzen wissenschaftlich erwiesen? Wie steuern Medien Strafprozesse, was ist von der heutigen Verwahrungspraxis zu halten und wie sähe die ideale Rechtssprechung der Zukunft aus?

Ein Rundgang in der Ausstellung «Einfach Zürich».

Reservation benötigt. Telefonnummer: +41 (0)44 218 66 00 E-Mail: reservationen@nationalmuseum.ch

Datum, Zeit
16. Mai 2024
17:30–18:30 Uhr

Veranstaltungsort
Landesmuseum Zürich, Museumstrasse 2
8001 Zürich

Ticketpreise ab:
CHF 13.00 / 10.00, Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre: Freier Eintritt